Ägäischer Nacktfinger (Mediodactylus kotschyi)
Ägäischer Nacktfinger (Mediodactylus kotschyi) © M.Gebel |
Systematik
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Aussehen und Kennzeichen
Der Ägäische Nacktfinger (Mediodactylus kotschyi) erreicht eine Gesamtlänge von etwa 13 cm. Der Kopf und der Körper sind deutlich abgeflacht. Auf dem Rücken verlaufen längsreihig angeordnete Körperschuppen. Die Färbung dieser Geckoart ist sehr variabel. Sie reicht von cremegelblichen und bräunlichen Tönen bis zu einer rötlichen Grundfärbung. Zudem besitzt der Ägäische Nacktfinger (Mediodactylus kotschyi) die Fähigkeit zu einem physiologischen Farbwechsel, sodass die beschriebene Farbpalette bei einem einzigen Individuum beobachtet werden kann. Die Bauchunterseite ist gräulich-weiß bis hin zu gelblich-orange gehalten. Das Auge ist gelb-schwarz marmoriert.
Verbreitung und Lebensraum
Der Ägäische Nacktfinger (Mediodactylus kotschyi) kommt in einer isolierten Population in Süditalien, auf den ägäischen Inseln und im Schwarzmeergebiet vor. In Vorderasien ist er von der Türkei bis nach Israel verbreitet. Auch auf der Insel Zypern ist der Ägäische Nacktfinger beheimatet. Die Habitate dieser Geckoart sind sehr vielfältig. So bewohnt sie beispielsweise Felsen, Legesteinmauern, Gebäude, Steinhaufen, Schuttanlagen und Kakteengebüsche. Aufgrund des Klimas übersteigt der Ägäische Nacktfinger im Norden seines Verbreitungsgebietes Höhenlagen von 300m nicht und kommt dort in den flachen und klimatisch begünstigten Küstenlagen vor. Im südlichen Teil seines Verbreitungsgebietes bewohnt er sogar das Gebirge und dringt bis in eine Höhe von ca. 1300m vor.
Vorkommen D, A, CH
- Deutschland: nicht vorhanden
- Österreich: nicht vorhanden
- Schweiz: nicht vorhanden
Wissenswertes
Der Ägäische Nacktfinger (Mediodactylus kotschyi) ist im Gegensatz zu vielen anderen Geckoarten gerne tagaktiv, vorausgesetzt die 30°C-Marke wird nicht deutlich überschritten. Dabei können ihm aber andere tagaktive Reptilienarten wie Mauereidechsen und zum Teil auch Schlangen als Fressfeinde zum Verhängnis werden. Aus diesem Grund meidet dieser Gecko in der Regel Reviere, in denen auch Mauereidechsen vorkommen und auf Jagd gehen. Der Ägäische Nacktfinger (Mediodactylus kotschyi) zählt zu den sehr kälteresistenten Geckos und ist selbst bei 10°C noch aktiv. Seine Nahrung besteht in erster Linie aus Spinnentieren und fliegenden Insekten wie kleine Käfer, Fliegen und Schnaken. Seltener werden auch größere Nachtfalter oder größere Gliederfüßer erbeutet. Im Lebensalter von zwei Jahren ist er geschlechtsreif. Die Weibchen legen für gewöhnlich zwei Eier unter losen Steinen oder trockenem Totholz ab. Je nach Jahresisotherme eines Habitats erfolgt der Schlupf der Jungtiere im Oktober oder im Frühling des Folgejahres.
Autor: Markus Gebel