Europäische Katzennatter (Telescopus fallax)
Europäische Katzennatter (Telescopus fallax) © M.Gebel |
Systematik
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Aussehen und Kennzeichen
Die Europäische Katzennatter (Telescopus fallax) ist eine sehr zierliche und schlankköpfige Schlange und erreicht eine maximale Körperlänge von 100 cm. Die Grundfärbung variiert zwischen einem Grau, Blaugrau, Cremegelb und einem Graugelb. Die recht dunkle, quer gebänderte Rückenzeichnung kann mit der zu ihr versetzten, helleren Seitenzeichnung verlaufen. Durch ihren abgeflachten, trapezförmigen Körperquerschnitt, der ihr beim Jagen zupass kommt, unterscheidet sich die Europäische Katzennatter von allen anderen europäischen Schlangen. Der spitze und etwas eiförmige Kopf besitzt mittelgroße, gelbliche Augen mit senkrecht geschlitzter Pupille. Die Bauchschilder weisen oft auf hellem, glänzenden Grund eine dunkle Flecken- oder Strichzeichnung auf.
Verbreitung und Lebensraum
Die Europäische Katzennatter (Telescopus fallax) ist eine südosteuropäische Schlangenart und kommt nicht in Nord- und Mitteleuropa vor. Sie besiedelt in Südosteuropa Bosnien, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Griechenland und Albanien sowie einzelne vorgelagerte Inseln Griechenlands bzw. der Türkei. Die östliche Verbreitung zieht sich bis in den Kaukasus und in die transkaukasischen Regionen. Auch der Nahe Osten und Nordafrika, mit Israel, Syrien, dem Libanon und Ägypten wird von dieser äußerst eleganten Schlange bewohnt. Die Europäische Katzennatter präferiert trockenes, steiniges und zum Teil auch steiles Terrain mit vielen Versteckmöglichkeiten. Dazu gehören brüchige Felsbänder und geröllartige Felsenlandschaften, in denen genügend Echsen als Beute vorkommen.
Vorkommen D, A, CH
- Deutschland: nicht vorhanden
- Österreich: nicht vorhanden
- Schweiz: nicht vorhanden
Wissenswertes
Die Europäische Katzennatter (Telescopus fallax) geht besonders während der Dämmerung und in warmen Nächten auf Jagd und versucht dabei, schlafende Kleinreptilien wie Geckos und Eidechsen durch einen Giftbiss zu erbeuten. Dabei werden gerne noch spät am Tag von der Sonne beschienene und aufgeheizte Felslandschaften aufgesucht, die auch noch nach Sonnenuntergang wie ein Wärmespeicher wirken. Ihre Fortbewegung ist katzenartig, schleichend, behäbig und von einer gewissen 'Vorsichtigkeit' geprägt. Diese Eigenschaft führte auch zur deutschen Namensgebung "Katzennatter". Den Tag verbringt sie gerne unter Steinen. Aber auch schmale Felsspalten und Ritze werden als Ruhestätte aufgesucht, die mitunter so eng sein können, dass der Körper der darin verweilenden Katzennatter regelrecht deformiert ausschaut. Die Winterruhe der Europäischen Katzennatter fällt im Vergleich zu vielen anderen Schlangenarten derselben Regionen etwas länger aus, weil sie für ihre Beutezüge warme Nächte benötigt. Die Länge der Winterruhe hängt stark von den Frühlingsisotherme einer Region ab. Die Europäische Katzennatter besitzt ein für ihre Beutetiere wirksames Gift, welches sie über weit hinten liegende Furchenzähne in eine Wunde injiziert. Telescopus fallax kann auch Menschen beißen. Wegen der weit hinten sitzenden Giftzähne ist es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass das für den Menschen relativ ungefährliche Gift zum Einsatz kommen könnte. Von daher ist die Europäische Katzennatter für den Menschen als ungefährlich einzustufen.
Autor: Markus Gebel