Amphibien und Reptilien
Aspisviper (Vipera aspis) - Informationen und Wissenswertes
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Aspisviper | Informationen  Fotografien  Vorkommen

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Aspsiviper (Vipera aspis)

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Aspisviper (Vipera aspis)  Aspisviper (Vipera aspis) © M.Gebel

Systematik

Klasse

Reptilien (Reptilia)

Ordnung

Schuppenkriechtiere (Squamata)

Überfamilie

Schlangen (Serpentes)

Familie

Vipern (Viperidae)

Gattung

Echte Ottern (Vipera)

Artname

Aspisviper (Vipera aspis)

Aussehen und Kennzeichen

Die Aspisviper (Vipera aspis) erreicht eine Gesamtlänge von 60 bis 70 cm und bleibt somit etwas kleiner als die heimische Kreuzotter (Vipera berus). Der Kopf, der eine dreieckige Form besitzt, setzt sich in der Breite deutlich vom Rumpf ab. Im Bereich der Nasenlöcher ist der Kopf etwas aufgestülpt, sodass die Nase salopp ausgedrückt ein wenig an eine Stupsnase erinnert. Die Aspisviper besitzt in der Regel eine gräuliche Iris mit einer viperntypischen, senkrecht geschlitzten Pupille. Körperfärbung und Zeichnung sind sehr variabel und können in ihrer Ausprägung regional unterschiedlich sein. Die Färbung kann von hellgrau, graugelb, braun, rotbraun bis zu rostrot variieren. Es werden auch melanistische Tiere beschrieben, die insbesondere in den Hochlagen der Alpen beobachtet werden können. Trotz der Farb- und Zeichnungsvariabilität ist das oberseitige Zeichnungsmuster der Aspisviper immer dunkler als ihre Grundfärbung und zeigt vom durchgängigen Zickzack- oder Wellenband viele Übergänge bis zur fast völligen Auflösung in Fleckenreihen oder Querstreifen. Die Flanken des Körpers werden häufig durch versetzt angeordnete Flecken bedeckt. Männchen und Weibchen sind anhand zweier Merkmale zu unterscheiden. Neben der größeren Gesamtlänge der Männchen, sind diese auch kontrastreicher und mit einem höheren Schwarzanteil gezeichnet.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungskarte der Aspisviper

Das Vorkommen der Aspisviper (Vipera aspis) beschränkt sich auf die westliche Hälfte Europas. Innerhalb dieses Areals kommen neben der Nominatform der Aspisviper (Vipera aspis aspis) noch vier weitere Unterarten vor. Die Nominatform bewohnt vor allem Nord- und Zentralfrankreich, doch auch die in Deutschland heimischen Tiere gehören ihr an. In den französischen und spanischen Pyrenäen lebt die Unterart Vipera aspis zinnikeri und im südöstlichen Frankreich, der Schweiz sowie Nordwestitalien Vipera aspis atra. In Nord- und Zentralitalien werden die Aspisvipern der Unterart Vipera aspis francisciredi zugeordnet. Sizilien und Süditalien wird von Vipera aspis hugyi bewohnt und stellt somit keine reine Inselform dar. In Deutschland beschränkt sich das Vorkommen der heimischen Aspisviper ausschließlich auf ein sehr kleines Areal im Schwarzwald. Die Aspisviper ist eine typische Bewohnerin der Mittelgebirge, jedoch dringt sie in den Alpen in Höhenlagen bis etwa 2200 m vor. Sie präferiert gebüschreiche, mit Steinen und Geröll durchsetzte Wiesen sowie offene und lichte Wälder mit genügend Sonneneinstrahlung. Auch Legesteinmauern innerhalb extensiv genutzter Flächen der Landwirtschaft oder sonnenexponierte Flusstäler mit Südhangcharakter werden gerne bewohnt. Sie mag wechselnde Landschaftsstrukturen, die mit Steinen, Felsbrocken und Buschwerk durchsetzt sind.

Jahreszyklus der Aspisviper in Deutschland

Aspisviper Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Winterruhe
Aktivitätsphase  
Paarungszeit
Jungtiere

Vorkommen D, A, CH

  • Deutschland:
    Nominatform (Vipera aspis aspis): vom Aussterben bedroht
  • ausschließlich und nur sehr lokal im Schwarzwald vorhanden
  • Österreich: nicht vorhanden
  • Schweiz:
    Nominatform (Vipera aspis aspis) : vom Aussterben bedroht
    Unterart (Vipera aspis atra): gefährdet
    Unterart (Vipera aspis francisciredi): stark gefährdet

Wissenswertes

Die Aspisviper (Vipera aspis) gehört zu den heimischen Giftschlangen. Bei Gefahr flieht sie in ihren Unterschlupf. Meist erfolgt dies ohne, dass der Mensch es mitbekommt. Wird sie in die Enge getrieben oder durch Anfassen oder Treten bedroht, wehrt sie sich durch rasches Zubeißen. Das Gift der Aspisviper ähnelt von der Zusammensetzung und Wirkung her dem Gift der Kreuzotter (Vipera berus). Es wird jedoch als etwas potenter und wirksamer eingestuft. Ein Biss ist schmerzhaft und führt in der Regel zu stärkeren Schwellungen. Darüber hinaus kann es aufgrund der nerventoxischen Wirkung des Giftes zu Atemnot und Herz-Kreislaufbeschwerden kommen. Im Extremfall kann ein Biss für den Menschen tödlich enden - das ist aber eine große Ausnahme. Wegen den vorhandenen Gesundheitsrisiken ist nach einem erfolgten Biss sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Nahrung der Aspisviper (Vipera aspis) besteht hauptsächlich aus Kleinnagern. Jungtiere erbeuten mit Vorliebe auch kleine Eidechsen und Amphibien. Im Hochsommer bei großer Hitze sind viele Tiere dämmerungsaktiv. Im kühleren Frühling oder Herbst hingegen überwiegt die tagaktive Lebensweise, die häufig mit einem Sonnenbad in den Morgenstunden beginnt. Die Aspisviper gehört zu den lebendgebärenden Reptilien und legt keine Eier. Insgesamt bringen die Weibchen zwischen zwei und zwölf Jungschlangen zur Welt. Die Geschlechtsreife wird im dritten oder vierten Lebensjahr erreicht.

Habitat der Aspisviper

Lebensraum der Aspisviper: eine zum Teil verbuschte Legesteinmauer im Westen Frankreichs.

Fotos von der Aspisviper (Vipera aspis)

Fotos Aspisviper

Autor: Markus Gebel