Seefrosch (Pelophylax ridibundus | Pelophylax ridibunda)
Seefrosch (Pelophylax ridibundus) © M.Gebel |
Systematik
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Aussehen und Kennzeichen
Der Seefrosch (Pelophylax ridibundus) oder (Phelopylax ridibunda) ist der größte heimische Grünfrosch. Die Weibchen erreichen mit einer Körperlänge von 15 cm eine stattliche Größe. Die etwas kleineren Männchen messen maximal 12 cm. Sie sind damit neben den Erdkröten die größten europäischen Froschlurche. Ihre Oberseite ist häufig bräunlich-oliv, im südlichen Europa vermehrt graubraun oder auch grasgrün mit meistens größeren, dunkelbraunen und unregelmäßig angeordneten Pigmentflecken. Die helle, weißliche Unterseite ist überwiegend dunkel marmoriert. Der Fersenhöcker, der als Bestimmungsmerkmal zählt, ist flach und klein. Die erste Zehe des Seefroschs (Pelophylax ridibundus) und der Unterschenkel sind im Vergleich zum Kleinen Wasserfrosch recht lang. Die Männchen besitzen auffällig dunkle Schallblasen und schwärzliche Daumenschwielen. Der Paarungsruf setzt sich aus einem schallendem, keckerndem äh-äh-äh-äh-äh zusammen, der mit ein bisschen Fantasie als ein Lachen interpretiert werden kann. Die höchste Rufaktivität findet in Mitteleuropa in den Monaten Mai und Juni statt. Ab August verstummen weitgehendst die Rufe der Seefrösche.
Verbreitung und Lebensraum
Der Seefrosch (Pelophylax ridibundus) besiedelt ein ausgedehntes Areal vom Rhein im Westen bis zum Baltikum im Norden, dem Oberlauf des Ural-Flusses im Nordosten, dem Flusslauf des Ili im Osten und bis zur arabischen Halbinsel im Süden. In Deutschland präferiert der Seefrosch (Pelophylax ridibundus) stille Altarme von Flüssen sowie Seen, tiefe Wassergräben und eutrophe Weiher. Im nordwestdeutschen Tiefland sind Reinpopulationen des Seefrosches in Ostfriesland und der Wesermarsch hervorzuheben. Dort kommt neben Pelophylax ridibundus keine andere Wasserfroschart vor, sodass man sich bei der Sichtung eines Grünfroschs sicher sein kann, dass es sich um einen Seefrosch handelt. Eine große Verbreitungslücke hat erstaunlicherweise das wasserreiche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen. Die Lebensweise des Seefroschs ist sehr eng an Gewässer gebunden.
Jahreszyklus des Seefroschs in Deutschland
Seefrosch | Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | ||||||||||||||||||||||||
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Winterruhe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aktivitätsphase | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Laichzeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jungtiere |
Vorkommen D, A, CH
- Deutschland: Gefährdung anzunehmen
- Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen - fehlt in Schleswig-Holstein und in weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns
- Österreich: vorhanden | gefährdet
- Schweiz: nicht vorhanden - einzelne Tiere wurden vermutlich ausgesetzt
Wissenswertes
Der Seefrosch (Pelophylax ridibundus) ist eine der zwei Elternarten der hybriden Bastardform des Teichfroschs. Seefrösche ernähren sich zum Großteil von Würmern, Schnecken, frisch geschlüpften Libellen, Fliegen, Käfern, Ameisen und Spinnen. Auch werden andere, vorzugsweise junge, Amphibien kannibalisch verspeist. Es existieren sogar Fotobelege von Seefröschen, die junge Ringelnattern und kleine Mäuse erbeuteten. Somit wird fast alles gefressen, was irgendwie in das Maul des Seefroschs passt und als essbar eingestuft wird. Da der Seefrosch im Gegensatz zu den anderen heimischen Grünfröschen meistens größere und tiefere Gewässer bewohnt, die seltener der Austrocknung unterliegen, entfernt er sich nur selten von ihnen. Er besitzt von allen heimischen Fröschen die größte Bindung an Gewässer. Nur in Ausnahmefällen entfernt er sich von diesen. Daher sind Nachweise des Seefrosches weit abseits des Wassers eher eine Ausnahme.
Habitat / Lebensraum des Seefroschs
Lebensraum des Seefroschs - ein wechseltiefes Gewässer in einer Heidelandschaft.
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ein größerer See mit Flach- und Tiefzonen am Rande des Sauerlandes
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Ruf des Seefroschs
Autor: Markus Gebel