Teichfrosch (Pelophylax esculentus)
Teichfrosch (Pelophylax esculentus) © M.Gebel |
Systematik
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Aussehen und Kennzeichen
Der Teichfrosch (Pelophylax esculentus) ist streng genommen keine eigene Amphibienart, sondern ein hybrides Produkt aus den Eltern des Kleinen Wasserfroschs (Pelophylax lessonae) und des Seefroschs (Pelophylax ridibunda). Daher weist der Teichfrosch auch Merkmale beider Elternarten auf. Das macht eine Bestimmung nicht immer leicht, zumal die bestimmungsrelevanten Merkmale je Individuum unterschiedlich ausgeprägt sein können. Wegen der recht schweren Feldbestimmung der drei heimischen Pelophylax-Arten, werden die einzelnen Arten zu einem Grünfroschkomplex zusammengefasst. Der Teichfrosch besitzt häufig eine größere Ähnlichkeit zum Kleinen Wasserfrosch, als zum Seefrosch. Die Oberseite des Teichfroschs ist variabel grün gefärbt mit unregelmäßigen dunklen Flecken. Diese sind bei jedem Tier ganz individuell angeordnet, sodass jeder Frosch dieser Gattung anhand der Flecken wiedererkannt werden kann. Die Oberschenkel weisen im Gegensatz zu den Schenkeln des Kleinen Wasserfroschs keine Gelbfärbung auf und sind von schwarzen Querstreifen durchsetzt. Eine deutlich sichtbare, helle Linie verläuft wie bei den anderen beiden Grünfroscharten von der Schauzenspitze über die Mitte des Rückens zum Steiß. Eine Körperlänge von 8-12 cm erreicht der Teichfrosch, wobei das Weibchen für gewöhnlich größer wird als das Männchen.
Verbreitung und Lebensraum
Der Teichfrosch (Pelophylax esculentus) ist in ganz Mitteleuropa weit verbreitet. Im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis zur Südspitze Schwedens und im Süden bis nach Italien und Sizilien. Die Ausbreitung von West nach Ost erstreckt sich von den britischen Inseln bis nach Russland. Dieser hybride Lurch ist in sämtlichen Landschaftsformen anzutreffen. Er bewohnt sowohl Weiher, Teiche, Tümpel, Gartenteiche, Nasswiesen, Fluss- und Bachufer des Flachlandes als auch des Hügellandes und Gebirges bis in Höhenlagen von etwa 1000 Metern. Dabei ist er das ganze Jahr über relativ eng an Wasser gebunden. Im Winter verbringt er seine Winterruhe auf dem Lande. Dafür werden Tierhöhlen, Kanäle und mitunter sogar kühle und feuchte Kellerbereiche aufgesucht.
Jahreszyklus des Teichfroschs in Deutschland
Teichfrosch | Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | ||||||||||||||||||||||||
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Winterruhe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aktivitätsphase | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Laichzeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jungtiere |
Vorkommen D, A, CH
- Deutschland: nicht gefährdet - häufige Art
- Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
- Österreich: Gefährdung droht
- Schweiz: potentiell gefährdet
Wissenswertes
Kreuzungsversuche des Seefroschs (Pelophylax ridibundus) und des Kleinen Wasserfroschs (Pelophylax lessonae) ergaben den Teichfrosch (Pelophylax esculentus). Fortlaufende Untersuchungen zeigten, dass Verpaarungen von Teichfröschen untereinander nicht häufig erfolgreich verlaufen, weil das Zusammenführen zweier geschwächter Erbgüter zur weiteren Schwächung der Gene führt. Das hat zur Folge, dass Kaulquappen meist schon im frühen Stadium sterben. Kreuzungen aus Teichfrosch und Seefrosch sowie Teichfrosch und Kleinen Wasserfrosch, verlaufen meist erfolgreich, weil ein geschwächtes Erbgut mit gesunden und starken Genen zusammengeführt wird. In diesem Fall haben die Nachkommen jeweils die haploiden Erbinformationen beider Eltern. Es treten aber auch immer wieder triploide Teichfrösche auf. Darunter versteht man solche, die einen dreifachen Chromosomensatz aufweisen, der sich aus dem zweifachen (diploiden) Chromosomensatz einer Elternart und dem einfachen (haploiden) Chromosomensatz der zweiten Elternart zusammensetzt. Dadurch haben die Nachkommen einen vollständigen Chromosomensatz einer Elternart. Dieser Umstand gestaltet die Bestimmung besonders kniffelig, weil ein triploider Teichfrosch der dominanten Elternart sehr ähnelt.
Habitat | Lebensraum vom Teichfrosch
Habitat vom Teichfrosch (Pelophylax esculentus)
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Lebensraum vom Teichfrosch (Pelophylax esculentus)
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Ruf des Teichfroschs
Autor: Markus Gebel